Studie zur sozialen Lage der Studierenden

Dafür braucht es die Studie

Im Jahr 2021 haben 37,9% der Studierenden in Deutschland unterhalb der Armutsgrenze gelebt, während sogar 76% der Studierenden, die alleine, in WGs oder Wohnheimen leben, armutsgefährdet sind. Durch die allgemeine Preissteigerung, zunehmende Energiezahlungen, einen überteuerten und überfüllten Wohnungsmarkt oder die steigenden Mensapreise wird diese prekäre Lage weiter verschärft. Das muss sich ändern und das können wir zusammen erwirken.

Aus diesem Grund wollen wir mit dieser Studie zur sozialen Lage der Studierenden an der UHH die gegenwärtige Situation bei uns Studierenden besser erfassen, um Argumente zu schärfen für eine BaföG-Reform, günstigere Angebote des Studierendenwerks (Mensa und Wohnen), kostengünstigen und nachhaltigen ÖPNV und vieles Weitere. Wer bekommt eigentlich BAföG und wie viel? Reicht das zum Leben bei steigenden Mensa- und Mietpreisen? Wie sehr sind wir Studierende jetzt schon von gestiegenen Energiepreisen betroffen? Wie steht es mit Campusnahem Wohnen und dem Weg zum Campus? Können wir so sinnvoll und selbstbestimmt studieren?

Das Studium ist mehr als eine entbehrliche Ausbildungszeit. Es bietet die Möglichkeit der individuellen Entfaltung, der Auseinandersetzung mit aktuellen Weltgeschehnissen und des aktiven Einbringens eigener Ideen in die Politik auf dem Campus und der Gesellschaft. Um diesem Anspruch gerecht werden zu können, brauchen Studierende eine sorgenfreie Existenzabsicherung und Teilhabemöglichkeiten an den kulturellen und politischen Auseinandersetzungen. Mit den Ergebnissen unserer Studie hoffen wir, eine gute Grundlage zu haben, um eine solche Verbesserung argumentieren und anstoßen zu können!

 

Infos zu vorläufigen Daten

Wir sind aktuell dabei die erhobenen Daten auszuwerten. Alle Infos werden hier nach und nach ergänzt und sind dafür da diskutiert zu werden. Entsprechend freuen wir uns über Rückmeldungen.

Alle hier veröffentlichten Schaubilder und Zahlen stammen aus der Auswertung der Erhebung. Wir haben uns bei der Auswertung zuerst auf einige Fragen konzentriert, die wir für besonders relevant halten unter Studierenden jetzt schon zu diskutieren. Die Ergebnisse haben wir hinsichtlich fehlender Werte und Extremwerte bereinigt und die Verteilung der Fälle diskutiert.

 

Grundgesamtheit: Studierende der Universität Hamburg

Stichprobe: 2.191 Teilnehmer*innen über eine Onlinefragebogen.

Erhebungszeitraum: 31.1.2023 – 26.2.2023

 

72% der Studierenden der Uni Hamburg, die alleine oder ausschließlich unter Studierenden wohnen, leben unterhalb der Armutsgrenze.

Eine Person gilt als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 % des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt (Schwellenwert der Armutsgefährdung). 2021 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland bei 15 009 Euro netto im Jahr oder 1 251 Euro im Monat. Das Einkommensreferenzjahr ist das Vorjahr der Erhebung (vgl. European Union Statistics on Income and Living Conditions; EUSILC https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/11/PD22_N066_63.html [20.03.23])

26% der Studierenden der Uni Hamburg haben oder hatten Schimmel in der Wohnung.

 

36% der Studierenden der Uni Hamburg können unerwartete Ausgaben nicht aus Einkommen oder Rücklagen bestreiten.

17% der Studierenden der Uni Hamburg wohnen bei Ihren Eltern. 86% geben dafür finanzielle Gründe an. 

 

Anmerkungen schreibt uns gerne eine Mail: fsrsowihh@posteo.de
Oder sprecht uns an, z.B. Mittwochs, ab 16 Uhr auf unserer FSR-Sitzung im VMP9 A314.

 

Stand: 17.04.2023